Sie werden meist nur im Hintergrund wahrgenommen und gehören doch unverzichtbar zu jedem Gottesdienst dazu. Ministranten unterstützen den Pfarrer bei allen Gottesdiensten, bringen an Dreikönig den Segen in die Häuser und ersetzen das Glockenläuten an Ostern. Sie sind bei Taufen, Hochzeiten und Beerdigungen dabei und verleihen durch ihre Anwesenheit allem etwas Festliches.
Die Arbeit, die sie leisten, wird meist als selbstverständlich angenommen, doch das ist es nicht. In den letzten Jahren gab es nur wenige Neuzugänge, ältere Ministranten traten aus und so ist die Zahl der Ministranten zurückgegangen. Deswegen war es besonders schön, dass Stefanie Swann nicht aufgehört hat, sondern trotz ihres Studiums in Jena weiterhin als Ministrantin in der Pfarrei Nankendorf ihren Dienst tat.
Stefanie ist 22 Jahre alt, hatte 2004 ihre 1. hl. Kommunion und trat anschließend der Gruppe der Ministranten bei. Seit 2012 war sie die älteste Ministrantin und damit eine Ansprechperson für die Jüngeren. Als sie anfing zu studieren, trat sie zwar aus dem regelmäßigen Dienst zurück, war aber immer noch an Festtagen dabei. Sie war stets zuverlässig und trug durch ihr freundliches Wesen zum positiven Miteinander der Ministranten bei.
Bei allen Ministranten ist auch die Unterstützung durch ihre Eltern wichtig. Stefanie wuchs als jüngste von drei Schwestern in ihrer zweisprachigen Familie in Nankendorf auf. Auch ihre beiden Schwestern Jennifer und Christiana waren ebenfalls viele Jahre lang Ministrantinnen in der Pfarrei Nankendorf.
Kaum ein Ministrant in der Pfarrei Nankendorf erreichte eine Dienstdauer von zehn Jahren. Manche hören nach einem Jahr auf, die meisten, wenn sie ihre Schule beenden, also nach sechs bis neun Jahren. Umso beachtlicher sind die 13 Jahre, in denen Stefanie freiwillig den Dienst in der Kirche leistete. Bei ihrer Verabschiedung in der Vorabendmesse am 14. Oktober 2017 erhielt sie für ihr langjähriges Mitwirken in der Kirche einen Waischenfelder Wiesent-Taler und eine Urkunde von Erzbischof Ludwig Schick im Namen des Erzbistums Bamberg.
Militärpfarrer Wolfgang Gorski bedankte sich stellvertretend für die vielen Jahre, die sie ihren Dienst in der Kirche geleistet hat und wünschte ihr eine faszinierende Reise. Denn der Anlass, warum Stefanie gerade jetzt ihre Zeit als Ministrantin abschloss, ist ein längerer Aufenthalt im Ausland, bei dem sie etwas mehr von der Welt entdecken und andere Kulturen kennen lernen möchte. Feierlich gab ihr Pfarrer Gorski Gottes Segen mit auf ihre Reise nach Japan und anschließend Südostasien.
Wir als Pfarrgemeinde wollen ihr alles Gute wünschen und „many good landings“, wie Pfarrer Gorski sagte. Denn – wie er im Gottesdienst predigte – können Eltern ihre Kinder begleiten und auf das Leben vorbereiten, sie aber nicht halten und vor allem bewahren. Was wir alle tun können ist, uns untereinander Halt zu geben, miteinander eine Gemeinschaft zu bilden und in dieser friedvoll zusammen zu leben, sodass man gerne in sie zurückkehrt.
In diesem Sinne wünschen wir, dass Stefanie Swann auch in fremden Ländern gerne an unsere Pfarrgemeinde Nankendorf zurückdenkt, dass sie mit Freude in die Heimat zurückfindet und dass Gottes Segen sie auch in Zukunft auf allen Lebenswegen begleite.